裏爾克:《杜伊諾哀歌》第三首
舒嘯 試譯
(2016年10月29日)
歌唱愛戀的對象是一回事,
歌唱那藏著罪欲的、血液的河神,
則要另當別論。
女孩遙遠地了解著她年輕的戀人,
但這戀人對欲望之神知道幾分?
經常在那女孩能夠撫慰戀人之前,
欲望之神把這戀人從寂寞的深處召喚,
甚至仿佛忽略了女孩的存在--
莫名地滴落著,高昂如神的頭顱,
召喚夜晚去融入無窮盡的騷動。
哦,我們血液裏的尼普頓海神,
他的三叉戟多麽令人驚恐,
貝殼的螺旋鼓起他胸中陰沉的風。
聽,夜是如何變得萬籟齊鳴。
你們這些群星,
戀人在對方臉上看到的歡欣
豈不正是來自你們?
傾注在她純淨麵容的柔情
豈不是來自純淨的星辰?
年青人的母親哦,不是你,
用期待繃緊了他的眉弓。
擁抱著他的女孩,也不是為了你,
他的雙唇呈現出豐滿的表情。
你像早晨的清風一樣輕盈,
難道你真的以為你溫柔的腳步
能給他帶來如此狂暴的震動?
是的,你確實令他內心惶恐;
但伴著那感覺,
闖入他的是更古老的恐懼。
召喚他...可是你的召喚
不能讓他遠離那些陰鬱的伴侶。
當然,他願意逃離,他的確逃離;
他如釋重負,
在你那關愛的心中安居、
立足,再開始。
可是他真的曾經開始過?
母親,是你造就幼小的他,給他開啟;
對於母親,他是嶄新的,
你為他嶄新的雙眼
建築一個友善的世界,
把那個陌生的世界隔絕。
你曾以纖細的身體,
為他抵擋洶洶來臨的混亂。
那些年月又去到了那裏?
那時,你為他遮掩了很多,
黑夜裏充滿疑懼的房間
因為你變得平安;
你從內心的避難所,
在他自己暗夜的世界
融合入更加人性的空間。
不是在黑暗,而是依傍著你的存在
你放置了燈光,
向他散發著朋友般的光芒。
任何輕微的咯吱噪聲
你的微笑都可以解釋。
仿佛你早就知道在何時,
地板會發出這樣的響動。
他傾聽著,趨於平靜。
你輕柔的到來是那般強盛。
他那高大遮掩的命運
撤退到衣櫃之後,
他那飄忽不定的未來
有了少許的更改,
順從了簾幕的褶皺。
而他自己,輕鬆地躺在那裏,
你為他營造的溫柔世界的甜蜜
在他慵倦的眼瞼下,
融化到朦朧的睡意。
他看起來好像被保護著
可是在內心,誰又能戒備
誰又能抵擋,那原始的洪水?
哦,睡眠者沒有流露警覺的蹤影。
睡著,但是做著夢,
臉頰發熱而泛紅,
他是怎麽深陷其中。
他是怎樣剛剛畏怯地步入人生,
就被內心四處不斷伸展的蔓藤
糾纏不清。
而那蔓藤已經扭曲成為原始的模型
成為令人窒息的茂盛,
成為野獸匍匐狩獵的身影。
他是怎樣屈從過--或者說愛過
愛過他內心的世界,他內心的荒原。
在其中的原始森林,
他淺綠色的心
站立在無聲的朽木之間。
愛過。他拋棄這裏,
循著自己的根進入強大的淵源。
那裏,他渺小的誕生不足掛齒。
愛戀著,趟過更古老的血液,
走下到恐懼棲息的溝壑。
那裏,恐懼和先輩們一起饕餮。
而每一位驚懼都認識他,
似乎心照不宣地
朝他眨一眨眼皮。
是的,恐怖微笑了...
母親,你的微笑很少那麽溫柔。
那個樣子向他微笑的
他不愛戀又怎麽能夠?
還沒有認識你,
他就已經愛戀了,
當你懷胎之時,
恐怖就早已
融入了漂浮胚胎的液體。
我們的愛不同於花卉--
一年時光就大功告成;
我們愛的時候,
古遠的汁液在臂膀裏湧動。
哦,姑娘,是這樣:
我們內心所愛,
不是一個未來的存在,
而是無數次釀造的匯總;
不是一個落單的孩童,
而是有如崩頹的山嶽的
躺臥在我們深處的父親們。
和有如幹涸的河床的
那些古代的母親 --;
而是命運陰鬱或晴朗的天空下
全部的、無言的風景--;
比起你,姑娘,
所有這些都捷足先登。
而你自己,不知不覺地 --
在戀人那裏喚起了洪荒的世紀。
從逝去的眾生,
翻騰起何等的激情。
在那裏仇恨你的,
又是何等的女性。
在他年輕的血管中,
多少位隱藏著的男人被你喚醒。
逝去的孩童向你伸出手來
哦,輕輕些,輕輕些,
在平靜的日常事務中讓他看到愛
帶他到花園周圍
給他一切
超越最沉重的夜...
把他製約...
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裏爾克(Rilke)原詩:“Duineser Elegien”第三首
DIE DRITTE ELEGIE
EINES ist, die Geliebte zu singen. Ein anderes, wehe,
jenen verborgenen schuldigen Fluß-Gott des Bluts.
Den sie von weitem erkennt, ihren Jüngling, was weiß er
selbst von dem Herren der Lust, der aus dem Einsamen oft,
ehe das Mädchen noch linderte, oft auch als wäre sie nicht,
ach, von welchem Unkenntlichen triefend, das Gotthaupt
aufhob, aufrufend die Nacht zu unendlichem Aufruhr.
O des Blutes Neptun, o sein furchtbarer Dreizack,
o der dunkele Wind seiner Brust aus gewundener Muschel.
Horch, wie die Nacht sich muldet und höhlt. Ihr Sterne,
stammt nicht von euch des Liebenden Lust zu dem Antlitz
seiner Geliebten? Hat er die innige Einsicht
in ihr reines Gesicht nicht aus dem reinen Gestirn?
Du nicht hast ihm, wehe, nicht seine Mutter
hat ihm die Bogen der Braun so zur Erwartung gespannt.
Nicht an dir, ihn fühlendes Mädchen, an dir nicht
bog seine Lippe sich zum fruchtbarern Ausdruck.
Meinst du wirklich, ihn hätte dein leichter Auftritt
also erschüttert, du, die wandelt wie Frühwind?
Zwar du erschrakst ihm das Herz; doch ältere Schrecken
stürzten in ihn bei dem berührenden Anstoß.
Ruf ihn . . . du rufst ihn nicht ganz aus dunkelem Umgang.
Freilich, er will, er entspringt; erleichtert gewöhnt er
sich in dein heimliches Herz und nimmt und beginnt sich.
Aber begann er sich je?
Mutter, du machtest ihn klein, du warsts, die ihn anfing;
dir war er neu, du beugtest über die neuen
Augen die freundliche Welt und wehrtest der fremden.
Wo, ach, hin sind die Jahre, da du ihm einfach
mit der schlanken Gestalt wallendes Chaos vertratst?
Vieles verbargst du ihm so; das nächtlich-verdächtige Zimmer
machtest du harmlos, aus deinem Herzen voll Zuflucht
mischtest du menschlichern Raum seinem Nacht-Raum hinzu.
Nicht in die Finsternis, nein, in dein näheres Dasein
hast du das Nachtlicht gestellt, und es schien wie aus Freundschaft.
Nirgends ein Knistern, das du nicht lächelnd erklärtest,
so als wüßtest du längst, wann sich die Diele benimmt . . .
Und er horchte und linderte sich. So vieles vermochte
zärtlich dein Aufstehn; hinter den Schrank trat
hoch im Mantel sein Schicksal, und in die Falten des Vorhangs
paßte, die leicht sich verschob, seine unruhige Zukunft.
Und er selbst, wie er lag, der Erleichterte, unter
schläfernden Lidern deiner leichten Gestaltung
Süße lösend in den gekosteten Vorschlaf –:
schien ein Gehüteter . . . Aber innen: wer wehrte,
hinderte innen in ihm die Fluten der Herkunft?
Ach, da war keine Vorsicht im Schlafenden; schlafend,
aber träumend, aber in Fiebern: wie er sich ein-ließ.
Er, der Neue, Scheuende, wie er verstrickt war,
mit des innern Geschehens weiterschlagenden Ranken
schon zu Mustern verschlungen, zu würgendem Wachstum, zu tierhaft
jagenden Formen. Wie er sich hingab –. Liebte.
Liebte sein Inneres, seines Inneren Wildnis,
diesen Urwald in ihm, auf dessen stummem Gestürztsein
lichtgrün sein Herz stand. Liebte. Verließ es, ging die
eigenen Wurzeln hinaus in gewaltigen Ursprung,
wo seine kleine Geburt schon überlebt war. Liebend
stieg er hinab in das ältere Blut, in die Schluchten,
wo das Furchtbare lag, noch satt von den Vätern. Und jedes
Schreckliche kannte ihn, blinzelte, war wie verständigt.
Ja, das Entsetzliche lächelte . . . Selten
hast du so zärtlich gelächelt, Mutter. Wie sollte
er es nicht lieben, da es ihm lächelte. Vor dir
hat ers geliebt, denn, da du ihn trugst schon,
war es im Wasser gelöst, das den Keimenden leicht macht.
Siehe, wir lieben nicht, wie die Blumen, aus einem
einzigen Jahr; uns steigt, wo wir lieben,
unvordenklicher Saft in die Arme. O Mädchen,
dies: daß wir liebten in uns, nicht Eines, ein Künftiges, sondern
das zahllos Brauende; nicht ein einzelnes Kind,
sondern die Väter, die wie Trümmer Gebirgs
uns im Grunde beruhn; sondern das trockene Flußbett
einstiger Mütter –; sondern die ganze
lautlose Landschaft unter dem wolkigen oder
reinen Verhängnis –: dies kam dir, Mädchen, zuvor.
Und du selber, was weißt du –, du locktest
Vorzeit empor in dem Liebenden. Welche Gefühle
wühlten herauf aus entwandelten Wesen. Welche
Frauen haßten dich da. Was für finstere Männer
regtest du auf im Geäder des Jünglings? Tote
Kinder wollten zu dir . . . O leise, leise,
tu ein liebes vor ihm, ein verläßliches Tagwerk, – führ ihn
nah an den Garten heran, gieb ihm der Nächte
übergewicht . . . . . .
Verhalt ihn . . . . . .
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