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(2016-10-04 22:58:26) 下一個
 

Hirnwasserverlust: Liquorleck durch Mikrosporn

4. Oktober 2016
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Ein zu geringer Flüssigkeitshaushalt des Hirns hat Kopfschmerzen und Schwindel zur Folge. Verantwortlich dafür machen Forscher nun kleine verkalkte Fortsätze der Bandscheibe, die die Nervenhaut beschädigen. Ein Eingriff kann den Sporn entfernen und das Leck schließen.

Flüssigkeit schützt unser Gehirn und Rückenmark. Geht diese verloren und kann nicht mehr genügend nachproduziert werden, liegt das Hirn auf dem Trockenen.

Betroffene leiden dann unter starken Kopfschmerzen, die sich nur im Liegen bessern, unter Übelkeit, Nackensteife, Schwindelanfällen, Arbeitsunfähigkeit und bedrohlichen Blutungen. Immer wieder tritt dieser Zustand plötzlich und ohne offensichtliche Ursache auf.

Bohrloch in Nervenhaut

Neurochirurgen, Neuroradiologen und Neurologen des Universitären Neurozentrums Bern haben nun mit neuesten Bildgebungsverfahren und Mikrochirurgie winzige, verkalkte Bandscheibenfortsätze an der Wirbelsäule von Betroffenen gefunden. Diese Sporne bohren ein Loch in die Nervenhaut, welche das Hirnwasser schützt.

 

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Wie ein scharfes Messer schneidet ein verkalkter Mikrosporn die Nervenhaut auf. Hirnwasser tritt dann beim Aufstehen aus und Betroffene erleiden schlimmste Kopfschmerzen © Neurochirurgie, Inselspital, Universitätsspital Bern

 

 

Das so entstandene Leck befand sich bei den meisten Patienten in der Brustwirbelsäule oder der unteren Halswirbelsäule. In einer Studie hatten die Ärzte 14 von 69 Patienten mit besonders hartnäckigen Verläufen der Erkrankung mittles Mikro-Neurochirurgie untersucht. Bei allen operierten Patienten konnte unmittelbar nach der Diagnosestellung der Sporn entfernt und das Leck geschlossen werden.

Problem und Lösung vereint

Studienleiter Jürgen Beck bezeichnet die Entdeckung als Wende für die Patienten: „Die Erkrankung ist oft einschneidend und stark belastend. Nun konnten wir erstmals zeigen, wie die Lecks im System entstehen, und im selben Zug eine Lösung anbieten. Das zieht Patienten aus der ganzen Welt an.“

Die Erfolgsrate der neuen Operationsmethode spricht für sich: Die Berner Neurochirurgen können 93 Prozent der Patienten mit Mikrospornen heilen. Ein Drittel der Zuweisungen erhalten sie daher bereits aus dem Ausland.

Originalpublikation:

Diskogenic microspurs as a major cause of intractable spontaneous intracranial hypotension
Jürgen Beck et al.; Neurology, doi: 10.1212/WNL.0000000000003122; 2016

 
 
 
 

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