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中國大陸藐視德國
(德國之聲中文網)在中國看來,德國在歐洲的版圖上,已經縮水成無足輕重的一方。曾幾何時,德國為中國帶來過先進的科技,因其高效率受到欽佩。而如今,北京看到的是一個經濟走向衰落的德國;同北京眼中的其他民主國家一樣,德國在政治上缺乏行動能力,極易成為極端政治力量攻擊的目標。在此情況下,作為東道主,中國可以躊躇滿誌地讓到訪的德國外長貝爾博克感覺到,德國對於中國的意義發生了變化。
北京對默克爾治下的德國還曾懷有尊重。這位女總理畢竟執政了16年之久,這可能讓極權治國的共產黨人回憶起毛掌權的30年,因而難以不肅然起敬。而默克爾的繼任肖爾茨連一個任期都沒能撐滿,對北京無疑是一個再好不過的宣傳材料,讓中國民眾看到所謂民主的劣勢。
與此相應,貝爾博克與中國外長王毅的會晤相當冷淡。王毅再次拒絕外界幹涉中國對普京侵略烏克蘭戰爭的支持。他的言辭仍然與克裏姆林宮的論調如出一轍,將戰爭不稱為戰爭,而隻是一場“危機”。至少在公開層麵,中國外長似乎沒有看到,中國對朝鮮獨裁者金正恩的支持(朝鮮將大約一萬名士兵派往烏克蘭前線,成為了參戰方)可能會讓歐洲人失去最後的耐心,甚至可能對美國對烏克蘭的支持造成直接影響。
因為,如果亞洲獨裁政權的軍隊開到了自由世界的大門口,與俄羅斯一同試圖打擊基於民主的世界秩序,那麽即將上任的特朗普政府團隊曾做出的一項宣布就已經不合時宜:即美國今後資源輸送的對象不是烏克蘭,而是美國在亞洲的盟友和夥伴,以協助其對抗中國不斷增加的戰爭威脅。
王毅以一種居高臨下的姿態表現出來的必勝信心,充其量不過是一種假象。經濟學家的估算顯示,中國經濟需要同歐洲的貿易,以彌補特朗普政府肯定將推出的新的對華關稅。如果美國和歐洲聯合起來孤立中國,將直接影響到在國內越來越不受歡迎的習近平的權力。
貝爾博克對中國的訪問讓人們看到,德國現任政府的中國戰略尚未推出多久卻已過時。一種基於價值觀的、女性主義的外交政策固然值得稱讚,但即將卸任的德國聯邦政府必須承認,其中國戰略缺乏係統深度和智慧的遠見,難以應對這一世紀挑戰或是機遇。希望下一屆政府具有這樣的能力。
Alexander Görlach是卡內基國際事務倫理委員會高級研究員,紐約大學加勒廷學院兼職教授。曾在哈佛大學、牛津大學和劍橋大學從事研究,目前生活在紐約和柏林。中國的崛起及其對亞洲民主世界的意義是他的一個核心話題。
Aus chinesischer Sicht ist Deutschland auf einen unbedeutenden Punkt auf der europäischen Landkarte geschrumpft. Einstmals als Technologiebringer im Land der Mitte gefeiert und für seine Effizienz bewundert, blickt Peking nun auf ein Land im wirtschaftlichen Abschwung, das, wie andere Demokratien in der Lesart Pekings, politisch gelähmt ist - und damit angreifbar für radikale politische Kräfte. In dieser Gemengelage ist es den chinesischen Gastgebern ein Triumph, die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock die veränderte Bedeutung Deutschlands für China spüren zu lassen.
Unter der Ägide Angela Merkels hatte Peking noch Achtung für die Bundesrepublik. Immerhin war die Kanzlerin sechzehn Jahre im Amt, was in der totalitären Kommunistischen Partei an die drei Jahrzehnte Maos an der Macht erinnern und deshalb Respekt abnötigen mag. Dass ihr Nachfolger Olaf Scholz es noch nicht mal geschafft hat, eine Legislaturperiode zu beenden, ist für Peking geeignetes Propaganda-Mittel, der chinesischen Bevölkerung die vermeintlichen Nachteile einer Demokratie deutlich vor Augen zu führen.
Entsprechend kühl war die Begegnung Baerbocks mit ihrem chinesischen Amtskollegen Wang Yi. Er verbat sich, wieder einmal, eine Einmischung in Chinas Unterstützung für den Angriffskrieg Putins gegen die Ukraine. Nach wie vor im Einklang mit dem Kreml-Sprech, nannte Wang den Krieg nicht Krieg, sondern lediglich eine Krise. Dabei übersieht Wang, zumindest öffentlich, dass die offene chinesische Unterstützung der Steinzeit-Diktatur Nordkoreas (die durch die Entsendung von rund 10.000 Soldaten an die Front in der Ukraine zur Kriegspartei geworden ist) den Geduldsfaden der Europäer überspannen könnte - und sogar direkte Auswirkungen auf die Unterstützung der USA für die Ukraine haben könnte.
Denn die Ankündigung der neuen Trump-Administration, Mittel nicht in die Ukraine, sondern nach Asien fließen zu lassen, um den Partnern und Alliierten dort gegen die zunehmende chinesische Kriegsbereitschaft beizustehen, wird obsolet, sobald Truppen asiatischer Diktaturen vor den Toren der freien Welt stehen, um gemeinsam mit Russland die freie und demokratische Weltordnung anzugreifen.
Die als Überlegenheit zur Schau getragene Siegesgewissheit Wang Yis ist bestenfalls eine Chimäre. Denn, so rechnen Ökonomen aus, Chinas Wirtschaft braucht den Handel mit Europa, um die Verluste auszugleichen, die durch die neuen Zölle der Trump-Regierung sicher kommen werden. Sollten die Vereinigten Staaten und Europa an einem Strang ziehen und die Volksrepublik isolieren, würde das direkte Auswirkungen auf den Machterhalt Xi Jinpings bedeuten, der im Land zunehmend unbeliebt wird.
Der Besuch in China dürfte Frau Baerbock vor Augen führen, dass die neue China-Strategie der nunmehr alten Bundesregierung schon wieder überholt ist. So löblich und gut man eine werteorientierte und feministische Außenpolitik auch finden mag, muss die nun scheidende Bundesregierung konstatieren, dass ihr die konzeptionelle Tiefe und kluge Weitsicht gefehlt hat, eine Jahrhundert-Herausforderung oder -Gelegenheit zu gestalten. Die nächste Bundesregierung ist hoffentlich dazu in der Lage.
Alexander Görlach ist Senior Fellow am Carnegie Council for Ethics in International Affairs und Adjunct Professor an der Gallatin School der New York University, wo er Demokratietheorie unterrichtet. Nach Aufenthalten in Taiwan und Hongkong wurde diese Weltregion, besonders der Aufstieg Chinas und was er für die Demokratien in Asien bedeutet, zu seinem Kernthema. Er hatte verschiedene Positionen an der Harvard Universität und den Universitäten von Cambridge und Oxford inne. Alexander Görlach lebt in New York und in Berlin.