Die Zahl der Krebserkrankungen in Deutschland nimmt weiter zu. Nach einer Studie des Robert-Koch-Instituts liegt der Anstieg in den Jahren 1990 bis 2006 bei nahezu 30 Prozent. Hauptgründe sind die wachsende Zahl alter Menschen und die bessere Früherkennung.
Eine wandernde Krebszelle: Nahezu jede Minute erkrankt in Deutschland ein Mensch neu an Krebs
23. Februar 2010 2010-02-23 14:33:40
In Deutschland wird nach Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) in diesem Jahr nahezu jede Minute eine neue Krebsdiagnose gestellt. Die Experten gehen davon aus, dass Ärzte bei rund 450.000 Menschen bösartige Tumore entdecken. Am häufigsten trifft Männer dabei der Prostatakrebs, bei Frauen ist es Brustkrebs. Bei den Hochrechnungen auf das Basis von Zahlen aus dem Jahr 2006, in dem 426.800 Menschen an Krebs erkrankten, spielt die demografische Entwicklung die entscheidende Rolle, teilte das RKI am Dienstag vor dem Deutschen Krebskongress (24. Bis 27. Februar) in Berlin mit. Im Alter wächst das Risiko, an einem Tumor zu erkranken.
Deutschland 2008
Brustkrebs ist sowohl in Deutschland als auch in Europa die häufigste Krebsneuerkrankung bei Frauen. 27,8 Prozent aller Krebserkrankungen bei Frauen entfallen auf Brustkrebs. 57.000 Frauen erkranken in Deutschland jährlich an Brustkrebs. 17.500 Frauen sterben pro Jahr an den Folgen einer Brustkrebserkrankung. Das mittlere Erkrankungsalter an Brustkrebs liegt bei 63 Jahren. Andere Krebserkrankungen treten durchschnittlich erst sechs Jahre später auf. Während die Zahl an Neuerkrankungen bei Brustkrebs seit 1980 weiter ansteigt, nimmt die Sterblichkeit seit Mitte der 1990-er Jahre leicht ab. Quelle: BMG, BMU, Kooperationsgemeinschaft Mammographie
Im Jahr 2008 gab es bevölkerungsbezogen 16,71 Sterbefälle an Brustkrebs (ICD C 50) je 100.000 EinwohnerInnen in Deutschland. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr einer minimalen Senkung. Quelle: Gesundheitsberichterstattung des Bundes
Zusammenfassung aus dem Berliner Basisbericht 2008 zu Brustkrebs in der Hauptstadt (mit retrospektiven Daten).