Da Milchsäure in zwei enantiomeren Formen vorkommt, gibt es auch zwei entsprechende Formen ihres Anions, die man meist nach ihrer Ausrichtung in der Fischer-Projektion als D- und L-Form bezeichnet
Lactat im menschlichen Organismus [Bearbeiten]
Das im menschlichen Körper am häufigsten vorkommende Lactat ist Natriumlactat. Lactate entstehen durch Puffern von Milchsäure im Stoffwechsel von Lebewesen, die bei der anaeroben Glycolyse (Milchsäuregärung), d. h. bei dem Abbau von Glucose ohne freien Sauerstoff, entsteht. Wird der Muskulatur eine Leistung abverlangt, die einen gr鯗eren Bedarf an Sauerstoff hat, als durch die Blutzufuhr gedeckt wird, gewinnt die Muskulatur fehlende Energie aus der Milchsäuregärung. Die Milchsäure zerfällt im wässrigen Milieu des Blutes in Lactat und Oxoniumionen. Der Blutpuffer baut die entstehende Menge der Oxoniumionen ab, um den pH-Wert des Blutes aufrechtzuerhalten. Eine Übersäuerung kann die Folge von zu viel produzierter Milchsäure sein, was letztlich durch den Lactatwert im Blut erkannt werden kann. Man glaubte lange Zeit, dass hierdurch der Muskelkater verursacht wird, was mittlerweile als widerlegt gilt.
Hauptquelle der Produktion von Lactat sind Muskelzellen, Gehirn, Haut, Erythrozyten und Darm. Pro Tag werden 1300 mmol (~60 mmol/h) Lactat gebildet, hiervon werden etwa 60 % in der Leber und etwa 30 % in der Niere verstoffwechselt. Der Abbau erfolgt durch Gluconeogenese (Glycogensynthese) und über Oxidation zu Kohlendioxid und Wasser. In der Leber überwiegt die Gluconeogenese, in der Niere werden bei erhöhtem Anfall von Lactat 90 % metabolisiert und 10 % über den Urin ausgeschieden. Die Grenze, bei der die Niere in die Elimination von Lactat eingreift, liegt bei 10 mmol/L