Japan hat damit begonnen, gefiltertes und verdünntes Kühlwassers aus der Atomruine Fukushima ins Meer zu leiten. Das gab der Betreiberkonzern Tepco bekannt. Ungeachtet großer Sorgen unter Fischern und Nachbarstaaten wie China leitete Tepco den ersten Schub an aufbereitetem Wasser in einen hierfür in den Pazifik gebauten, einen Kilometer langen Tunnel ein.

Das Atomkraftwerk war 2011 von einem schweren Erdbeben und einem Tsunami getroffen worden. Das Kühlsystem fiel aus, in drei der sechs Reaktoren kam es zur Kernschmelze. Mehr als 18.000 Menschen starben.

Seitdem hat die Betreiberfirma Tepco 1,34 Millionen Tonnen Wasser gespeichert, das teils zur Kühlung der Überreste der immer noch hochradioaktiven Reaktoren verwendet wurde. Weil die Speicherkapazitäten für das Gemisch aus Kühlwasser, Grund- und Regenwasser vor Ort nicht mehr ausreichen, soll dieses nun ins Meer geleitet werden. Nach Angaben von Tepco wurden vorher fast alle radioaktiven Bestandteile herausgefiltert – bis auf Tritium, das am Ende verdünnt werden soll.

Bundesregierung sieht keine Umweltbedenken

Insgesamt sollen über Jahrzehnte mehr als 1,3 Millionen Kubikmeter Wasser aus dem Kraftwerk ins Meer geleitet werden.

Die Bundesregierung äußerte derweil keine größeren Umweltbedenken wegen der bevorstehenden Einleitung. Der Einschätzung der Betreiberfirma Tepco und der japanischen Behörden, dass das Projekt unschädlich für die Umwelt sei, "können wir uns anschließen", sagte ein Sprecher von Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne). Lemke habe sich im April vor Ort ein Bild gemacht und mit Tepco und Vertretern der Zivilgesellschaft gesprochen.