歐洲擺脫中國,說容易做起來難
《奧格斯堡匯報》以"歐洲必須更快地擺脫對華依賴"為題,刊發評論指出,從中長期來看,西方麵臨的最大挑戰並非俄羅斯,而是中國;但在另一方麵,西方的經濟依然離不開中國。
"當能源成為武器時,經濟依賴性會釀成怎樣的後果?俄烏戰爭讓人們能夠很直觀地研究這個問題。從中吸取的教訓,也應該盡快牢記於心。這裏就必須談及中國:麵對這個不斷增長、越來越具備統治力的大國,德國的經濟依賴性至少和對俄能源依賴性一樣嚴重。"
"首當其衝的就是汽車產業。德國汽車業在巨大的中國市場賺得盆滿缽滿,而且並沒有就此收手的意願。德國國內也有大量的工作崗位取決於汽車業的中國生意。但是,在其他領域,同樣也存在著對華依賴:稀土材料、半導體元件、醫藥產品等。上海就很能體現這種依賴性:不久前,中國當局對上海進行了防疫封控,大量集裝箱貨輪在港口積壓,全球產業鏈都瀕臨斷裂。這一不良後果至今未能排除,眾多企業依然在受到影響。"
文章隨後指出,歐洲和德國都必須盡快擺脫對華依賴,但是這說起來容易做起來難。"即便經濟界就此形成了一致的意願----鑒於巨大的中國市場,這點仍然存疑----擺脫對華依賴依然會是一個持續數十年的大工程。半導體工廠不可能一下子建成,製藥工廠也同樣如此。現在有大量的工作需要盡快進行,因為在現有全球權力格局下,俄烏戰爭的真正贏家會是中國。"
Europa muss schneller unabhängig von China werden
Nicht Russland, sondern der Umgang mit China ist mittelfristig die größte Herausforderung für den Westen. Ohne das Reich der Mitte geht wirtschaftlich wenig. Noch.
Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine bleibt schrecklich. Und je länger er dauert, je mehr Tote er fordert, umso größer wird die Herausforderung für die Menschen in der Ukraine – und, wenn auch anders, für „den Westen“. Umso mehr, wenn im Winter die Solidarität auf eine besondere Probe gestellt und Langmut gefragt ist, weil der Autokrat im Kreml die Gaszufuhr gekappt hat.
Wohin wirtschaftliche Abhängigkeit führt, wenn Energie zur Waffe wird, kann man an diesem Krieg besonders anschaulich studieren. Und die Lehren, die aus dieser Demonstration zu ziehen sind, sollten hier sehr schnell verinnerlicht werden. Und damit zu China, der wachsenden und immer dominanter werdenden Großmacht, von der Deutschlands Wirtschaft mindestens genauso abhängig ist wie von Russlands Gas.
Damit gemeint ist vor allem die deutsche Autoindustrie, die auf dem chinesischen Milliardenmarkt prächtig verdient hat, verdient und zu verdienen gedenkt. Und an der hier so viele Jobs hängen. Damit gemeint sind aber auch die anderen Dependenzen: bei den seltenen Erden, bei den so überaus gefragten Halbleitern, bei Arzneiwirkstoffen. Zum Symbolort für die Abhängigkeit vom Reich der Mitte wurde der Hafen von Shanghai. Als die chinesische Regierung ihn wegen Corona dichtmachen ließ, stauten sich die Containerschiffe und in der Folge rissen weltweit die Lieferketten. Die Folgen sind längst nicht ausgestanden und belasten die Unternehmen weiter.
Was also tun? Denn der Druck auf Europa und Deutschland, sich auch zu China – wo Menschenrechte wie in Russland sehr wenig gelten – anders zu verhalten, wird größer werden. Was würde in diesen Kriegszeiten aus Europa ohne die USA? Der Krieg hat vieles Transatlantische revidiert, was in den Trump-Jahren verrutscht war. Das Band zwischen der EU und den USA ist Gott sei Dank wieder gestärkt. Aber klar ist auch: Aus der von den USA wieder übernommenen Führungsrolle entstehen neue Verbindlichkeiten. US-Präsident Joe Biden begreift China als den großen systemischen Rivalen. Zuletzt sagt er es einmal so: „China ist nicht der einzige, aber es ist der größte Wettbewerber, den wir haben. Und wenn wir nicht das Tempo erhöhen, dann sind wir raus.“
Was daraus folgt, zeigte sich beim G7-Gipfel in Elmau, wo Biden die „Partnerschaft für globale Infrastruktur“ forcierte. Knapp 600 Milliarden Dollar sollen mobilisiert werden, um Chinas mit über 700 Milliarden Dollar gepflasterte Neue Seidenstraße zu kreuzen. Die steht wie wenig anderes für den imperialen Anspruch der Chinesen.
Wie schnell aus dem gigantischen G7-Gegenentwurf konkrete Infrastrukturprojekte werden, bleibt abzuwarten. Er ist zwar monetär gut bestückt, kommt aber um Jahre zu spät. Dennoch ist er richtig. Die Industrie fordert dergleichen schon lange ein. Wenn die Bundesregierung hier also mittut, ist das richtig, reicht aber nicht. Nicht für Deutschland, nicht für Europa. Beide müssen sich dringend jetzt unabhängiger von China machen. Das ist leicht gefordert und schwer umgesetzt.
Denn selbst, wenn es den einheitlichen Willen der Wirtschaft dazu gäbe (was ob des Milliarden-Marktes sehr bezweifelt werden darf), wäre es ein Projekt für Jahrzehnte. Halbleiterwerke entstehen nicht gleich, Medikamentenfabriken gewiss auch nicht. Es gibt also dringend viel zu tun. Denn vom Krieg in der Ukraine profitiert in der globalen Machtarchitektur: China.
慕安會前主席: 既不脫鉤也不依賴中國
德國資深外交官、慕尼黑安全會議前主席伊辛格日前在接受《世界報》(德語:DIE WELT)專訪時指出,德國脫鉤中國不現實,但是繼續依賴中國也會導致德國失業率暴漲。他還強調說,台海現狀不容改變,尤其不能讓中國以軍事手段改變現狀。
伊辛格(Wolfgang Ischinger)在與德國《世界報》談及歐洲對俄羅斯能源長達數十年的依賴性時,也提到了中國。他說,各項數據清晰地表明,在沒有明確政治導向的情況下,德國對中國的嚴重依賴已經成為了既成事實。他承認,他本人對這一局麵的形成也負有一定責任:"20年前,我還是德國外交部國務秘書的時候,我也參與製訂的對華政策就是:盡可能多地將德國汽車銷往中國市場。就是這麽簡單,沒什麽可討論的。"
這位德國資深外交官指出,如今人們已經意識到,這樣的對華政策是完全不夠的。"但是,現在就把俄羅斯和中國等同起來、強推脫鉤中國,也會是一個嚴重錯誤。巨大的中國市場蘊藏有太多的機遇,也造就了太大的依賴性。假如我們德國人真的不在意失業率暴漲,那就請便。"
他建議德國政府盡快仔細評估戰略風險,然後製訂一份行之有效的降低風險方案,提升對抗風險的戰略韌性。"比如說,大眾汽車的40%營業額都是在中國市場完成,這就是一項風險。我們固然可以說:這隻是大眾員工所麵臨的風險;但我們也可以說:仔細檢視依賴性、必要時改變這種依賴性,也是德國利益所在----避免失業率暴漲。這並不意味著要進行脫鉤,而是說:我們當然要和中國做生意、在中國投資,但是也要有非常明確的戰略原則。"
《世界報》記者隨後問道,由綠黨主持的德國外交部,如今正在力推價值觀外交,德國今後究竟應該怎樣和人權狀況糟糕的國家繼續做生意?對此,伊辛格警告說,假如停止和人權狀況糟糕的國家做生意,出口導向型的德國經濟將不得不和全球2/3的人口停止合作,因此這一選項完全不具備現實性。"在人權領域對這些國家施加影響力當然必須是我們的目標,但是這也不能成為一票否決的標準。我們德國不是救世主。"
現年76歲、曾經在2008年到2022年間擔任慕尼黑安全會議主席的伊辛格呼籲,歐洲各國切忌在對華戰略上各自為政,而是應當製訂共同的歐盟對華戰略,"用同一個歐洲聲音麵對中國"。他還強調,歐洲也應當和美國步調一致,在對華議題上不能忌憚敏感議題。
在專訪中,伊辛格還談到了台灣問題。他說,歐洲人都認為,台海現狀不容改變,尤其不能讓中國以軍事手段去改變現狀。"假如美國能夠通過軍事威懾來實現這一目標,那就更好了。但是美國這樣做必須要事先和歐洲協商,因為我們的未來取決於此。要是台海發生戰爭,德國大眾、德國奧迪第二天就得歇業,最遲第三天。因此歐洲必須在亞太地區加強戰略存在感。"
(世界報)